Technikforum Industrial IoT

KI in der Produktionstechnik

Künstliche Intelligenz in der lasergestützten Fertigung steht im Fokus der dritten ‘AI for Laser Technology Conference’, die am 23. und 24. November 2023 in Aachen stattfinden wird. Bei der Zustandsüberwachung optischer Elemente im Laser und im Bearbeitungskopf, bei der Maschinenüberwachung sowie beim Prozessmonitoring hat sich Künstliche Intelligenz bereits etabliert, um Abweichungen von der Norm, Fehleroder Fehlfunktionen zu erkennen und zu klassifizieren. »Diese Fähigkeiten der KI sind bekannt, jetzt geht es darum, neue Maschinen zu bauen, die von vornherein so konzipiert sind, dass sie die Potenziale von KI optimal nutzen können« sagt Professor Carlo Holly, einer der Organisatoren der Konferenz. Ein Ziel sind selbstlernende Maschinen, die in vier Schritten arbeiten: 1. Datenerfassung mittels Sensoren; 2. Analysieren und Interpretieren der Daten; 3. Simulation der Ergebnisse; 4. Regelung des Systems. Bislang wird KI vor allem für die Qualitätsüberwachung und vorausschauende Wartung der Maschine eingesetzt. Ein geschlossener Regelkreis gilt als Next Big Thing.

Mit der fortschreitenden Verfügbarkeit digitaler Prozessdaten kann die KI aber noch mehr. Die Daten aus der Vergangenheit erlauben es, für eine neue Bearbeitungsaufgabe und ein bestimmtes Material einen Parameterbereich zu errechnen, in dem der Prozess gut laufen sollte. Bei der Planung und der Einrichtung eines neuen Bearbeitungsprozesses lassen sich so Zeit und Ressourcen und somit Geld sparen.

 

Laborführungen im Rahmen der AI for Laser Technology Conference 2019 am Fraunhofer ILT Bild: Fraunhofer ILT

 

»Die KI kann innerhalb von Multiparametersystemen eine optimale Lösung finden, für die ein Mensch zumindest sehr viel mehr Zeit bräuchte«, erklärt Holly. Mit der KI lassen sich neue Prozesse im Computer erproben, wie man es von digitalen Zwillingen im Bereich Industrie 4.0 kennt. Die Komplexität hat dabei noch eine andere Dimension: »Bei diesen Hightech-Systemen besteht die Herausforderung zunehmend darin, Nachwuchs mit einer passenden Mehrfachqualifikation zu finden«, so Holly. Denn wer so ein System simulieren und planen will, sollte Kenntnisse in Maschinenbau, Informatik und Physik mitbringen. Die Vorträge der AI Conference sollen die Notwendigkeit der Interdisziplinarität verdeutlichen und einen Beitrag zur Ausbildung der Teilnehmenden leisten.

»Wir sehen KI schon in der Anwendung, aber das ist erst der Anfang« beschreibt Holly den Status Quo. KI wird in der Erkennung von Fehlern bei Schweißnähten eingesetzt oder bei der Sortierung von metallischen Abfällen. Auf der Konferenz werden sich mehrere Vorträge mit Anwendungen beim Fügen und Additive Manufacturing beschäftigen. Ein großes Thema ist auch die Software und Infrastruktur, etwa im Plenarvortrag von Microsoft.

Quelle, Bild und Infos: Fraunhofer ILT



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