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VDMA: Robotik und Automation auf Rekordkurs

„Die Robotik- und Automationsbranche ist auf Wachstumskurs“, sagt Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. „2023 dürfte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2018 von 15,1 Milliarden Euro mit einem erwarteten Umsatz von 16,2 Milliarden Euro nochmals deutlich übertroffen werden.“ Aktuell prägen volle Auftragsbücher die Marktlage, so der Verbandsvorsitzende. „In der Pandemie haben die Anbieter große Orderbestände aufgebaut, die mit den nachlassenden Engpässen in den Lieferketten nun schrittweise abgearbeitet werden. Damit lässt unsere Branche die Pandemie endgültig hinter sich.“

Entwicklung und Prognosen in den Teilbranchen

2022 legte die Sparte der industriellen Bildverarbeitung um 11 % zu: Der Branchenumsatz erreichte 3,4 Milliarden Euro, berichtet der VDMA. Integrated Assembly Solutions verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 5 % auf 7,4 Milliarden Euro. Der Umsatz der Robotik stieg laut Verband um 1 % auf 3,5 Milliarden Euro.

2023 wird für die industrielle Bildverarbeitung laut Verbandsangaben ein Plus von 7 % prognostiziert. Das entspricht einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro. In den Integrated Assembly Solutions rechnet die Branche mit einem Umsatzplus von 17 % auf 8,7 Milliarden Euro. In der Robotik wird ein Zuwachs von 12 % auf 3,9 Milliarden Euro erwartet.

China auf der Überholspur

Weltweit wurden 2022 nach Angaben des Weltroboterverbandes IFR rund eine halbe Million Industrie-Roboter installiert – etwa doppelt so viele wie sieben Jahre zuvor. Der internationale Automationswettlauf spiegelt sich in der Roboterdichte der Volkswirtschaften wider: China hat mit 322 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter in der verarbeitenden Industrie schon 2021 die Vereinigten Staaten überholt (274 Einheiten). Nach einer aktuellen Prognose von VDMA Robotik + Automation wird China bei der Roboterdichte Deutschland bereits 2023 überholen und damit einen höheren Automatisierungsgrad aufweisen. „Wir begrüßen die Initiative des Zukunftsrats des Bundeskanzlers, die Robotik und Automation in Deutschland zu stärken“, sagt Konrad. „Angesichts der neuen Herausforderungen bleibt im internationalen Wettbewerb keine Zeit, sich auszuruhen.“

Transformation treibt die Nachfrage

Die Automation spielt künftig sowohl im produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor Deutschlands eine Schlüsselrolle, betont der Verband. 70 % der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung generieren laut VDMA heute die Dienstleistungsbereiche. Servicerobotik wird hier dringend benötigt, um beispielsweise trotz Personalknappheit produktiv zu bleiben – etwa mit der Laborautomation.

Die Nachfrage für Robotik und Automation in der Fertigung wird den Experten zufolge ebenfalls von starken Transformationstrends getrieben: Aktuell entwickelt die Automobilindustrie beispielsweise neue Fertigungstechniken für Elektroautos. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz setzt die kostengünstige und hoch automatisierte Massenproduktion von Green-Tech-Produkten wie Brennstoffzellen voraus. Über alle Branchen hinweg geht es darum, nachhaltiger zu wirtschaften, in Europa wettbewerbsfähig zu produzieren und den Mangel an Fachkräften zu kompensieren.

 

Quelle und Bild: www.vdma.org/robotik-automation



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