Technikforum Industrial IoT

Industrie-4.0-Lernfabrik gegen Cyber­attacken gesichert

Smart Factories können eine breite Angriffsfläche für Cyberattacken bieten. Die Freie Universität Bozen hat deshalb ihre Smart Mini Factory – eine Lernfabrik für Industrie-4.0-Technologien – mit einer Sicherheitsplattform ausgestattet. Neben umfassender IT-Sicherheit soll die Plattform die Nutzung von Edge Computing und das Management von Rollen und Rechten bieten. Zum Einsatz kommt dabei eine Lösung von Endian. „Durch den Einsatz der Endian Secure Digital Platform schützen wir nicht nur unsere Lernfabrik, sondern zeigen Unternehmen und Studierenden gleichzeitig, wie sich IT-Sicherheit in vernetzten Produktionsumgebungen umsetzen lässt“, sagt Dr. Erwin Rauch, Leiter der Smart Mini Factory.

Für den Wissenstransfer

Studenten in der Smart Mini Factory. Bild: Freie Universität Bozen

Die Smart Mini Factory ist ein Lernfabriklabor für angewandte Forschung und Lehre, betont die Bozener Universität. Es soll eine Plattform bilden, auf der sich Wissenschaftler, Studierende sowie Industrie und Handwerk begegnen, um einen Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis zu schaffen. Ziel sei es, verschiedene moderne und fortschrittliche Konzepte von Produktionstechnologien und -methoden im Kontext der Industrie 4.0 zu untersuchen und zu simulieren. Im Mittelpunkt stehen laut den Betreibern dabei die Anforderungen von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) an hybride und menschzentrierte Produktions- und Montagesysteme sowie Robotik und Mechatronik für die Industrieautomation.

Die italienische Universität entschied sich nach eigenen Angaben für eine Netzwerksegmentierung und trennte einige Maschinen der Smart Mini Factory über die IoT-Security-Gateways Endian 4i Edge X vom allgemeinen Netzwerk. Über mehrere, aufeinander abgestimmte Sicherheitsfunktionen sollen die Gateways die verbundene Infrastruktur gleichzeitig vor Cyberattacken schützen: Ein Virtual Private Network soll den sicheren Fernzugriff und die Verschlüsselung des Netzwerks ermöglichen. Alle Daten, die über das Netzwerk ein- und ausgehen, werden per Deep Packet Inspection (DPI) analysiert, so die Universität. Sollte ein Angreifer die Firewall überwunden haben, so soll ein Intrusion Detection System (IDS) den Angriff automatisiert erkennen und das Intrusion Prevention System (IPS) wehrt ihn ab.

Heterogene Systeme vernetzt

In der Smart Mini Factory sind völlig unterschiedliche Systeme mit den Gateways verbunden, beispielsweise eine intelligente Transferstraße von Montratec, ein kollaborativer Roboter von Universal Robots (Modell UR10), der Industrieroboter Adept Quattro von Omron sowie ein weiterer klassischer Industrieroboter von ABB, erklären die Betreiber. Auch selbst erstellte Einheiten seien über die Gateways vernetzt, beispielsweise ein intelligentes Lager und eine Station für die Qualitätskontrolle. Zudem sei jedes Shuttle der Transferstraße mit Edge-Computing-Leistung ausgestattet, um über die Erhebung und Auswertung der Daten aus den inertialen Messeinheiten eine exakte Standortbestimmung innerhalb des Raums zu erhalten.

Benutzergruppen simulieren

Rollen- und Rechteverteilung sind mit dem Endian-Switchboard möglich. Bild: Endian

Zur Endian Secure Digital Platform gehört neben den Gateways auch das Switchboard. Dabei handelt es sich um das zentrale Management-Tool der Plattform, über das sich eine granulare Rollen- und Rechteverwaltung erstellen und verwalten lässt. In der Smart Mini Factory sollen sich damit realitätsnahe Benutzergruppen einrichten und so die Anwesenheit unterschiedlicher Akteure in einem unternehmensähnlichen Szenario demonstrieren lassen, um für mehr Authentizität zu sorgen.

Weitere Informationen zur Smart Mini Factory

Quelle: www.endian.com

Bild: www.unibz.it



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