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Power-Steckverbinder für raue Umgebungen

Prozessanlagen oder Outdoor-Anwendungen wie Landmaschinen benötigen hochgradig robuste Verbindungstechnik, die extremen Belastungen wie Untertauchen und Hochdruckreinigung widerstehen können. Für die vielseitige Leistungsversorgung sowohl im Nieder- als auch im Hochspannungssegment unter besonders rauen Bedingungen entwickelte Binder die Harsh-Environment Connector (HEC) der Serie 696. Sie eignen sich laut Hersteller für den Außeneinsatz bei extremer Witterung, Staub, Feuchte, Kontakt mit Flüssigkeiten, extremen Temperaturen oder Vibrationen. Das kompakte Design unterstützt die Versorgung von Anlagen oder Baugruppen, etwa Antriebseinheiten, unter beengten Platzverhältnissen. Zudem sorgt die Bajonett-Schnellverriegelung, die sich einfach durch Drücken und Drehen schließen oder öffnen lässt, für Zeitersparnis beim Anschließen. In hybrider Ausführung ist die Energie- und gleichzeitige Signalkopplung auf besonders effiziente Weise bei einmaligem Stecken möglich.
Die 5- bis 12-poligen Steckverbinder sind für Bemessungsspannungen von 60 bis 600 V sowie -ströme von 3 bis 32 A ausgelegt. Der Betriebstemperaturbereich liegt zwischen – 40 bis + 100 °C. Dank Crimpanschluss solle die Steckverbinder UV-, öl- sowie benzinbeständig und rüttelsicher sein. Diese nicht mehr lösbare, lötfreie mechanische Anschlusstechnik sorgt laut Hersteller für einen besonders festen Sitz der Litze am Anschlussteil des Kontakts.
Die Kabelteile messen 36 mm im Durchmesser, die Flanschteile 40 mm x 40 mm. Zudem verfügen die Komponenten der Serie 696 über eine VDE- sowie über eine UL-Zulassung. Die 5- und 8-poligen Varianten erreichen nach Herstellerangaben mehr als 1000 Steckzyklen, bei der 12-poligen Ausführung sollen mehr als 500 Steckzyklen erreichbar sein. Neben der Leistungsversorgung können sie in hybrider Ausführung auch die Signalanbindung von Maschinen- und Anlagenkomponenten sicherstellen.
Zielapplikationen des HEC sind Anlagen der Prozessindustrie, darunter die Chemie- und die kontaktfreie Lebensmitteltechnik, die Fördertechnik sowie Maschinen in der Landwirtschaft, im Bauwesen oder im Berg- und Tagebau. Um den dort typischen mechanischen, chemischen und klimatischen Einwirkungen standzuhalten, sind die Komponenten der Serie 696 – Kabelsteckverbinder und Vierkant-Flanschteile – auch mit Schutzschlauch erhältlich. So erfüllt die Power-Schnittstelle an der Steckverbindung die Maßgaben der Schutzart IP68 sowie – in gestecktem Zustand – IP69K. Dank integrierter Dichtfunktion sind alle im Schutzschlauch verlegten Leitungen und Litzen gemäß IP67 geschützt.

Hintergrund: Schutzart als Maß der Belastbarkeit

Nach den Normen DIN EN 60529 und ISO 20653 kennzeichnen sogenannte IP-Codes (International Protection) die Widerstandsfähigkeit von Steckverbindern gegen Umgebungseinflüsse, zu denen insbesondere Berührung und das Eindringen von Fremdkörpern sowie von Wasser gehören. Die Schutzart eines Steckverbinders wird in Form dieser IP-Codes angegeben, wobei sich die erste Ziffer auf das Eindringen fester Partikel wie Staub bezieht und die zweite den Schutz gegenüber Feuchtigkeit und Wasser definiert.
Die Schutzart IP67, wie für die Leitungen und Litzen im Schutzschlauch des HEC, steht für Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen. IP69K besagt, dass die Leistungssteckverbindung an sich gegen das Bestrahlen mit Wasser unter Hochdruck geschützt ist. Wichtig ist zu wissen, dass die in Steckverbinder-Datenblättern angegebene Schutzart in der Regel nur im gesteckten Zustand gilt.

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Quelle und Bild: www.binder-connector.com



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