05 Nov Interoperable Digital-Twin-Lösungen
Die Open Industry 4.0 Alliance, mit insgesamt 106 Mitgliedern und eigenen Angaben zufolge immer zahlreicheren Projekten und Partnerschaften, präsentiert Use Cases und Projekte, die für Industrie 4.0 und Industrial IoT relevant sind. Im Mittelpunkt des diesjährigen SPS-Messeauftritts der Allianz steht zum einen eine Neuauflage der ‚Follow The Digital Twin Challenge‘, zum anderen die Präsentation eines Vertical-Farming-Demonstrators. Letzterer legt anhand von gleich drei Fallbeispielen den Fokus auf einen Multi-Vendor-Ansatz und die Interoperabilität innerhalb solch synergetischer Projekte. Diese Use Cases beschäftigen sich im Einzelnen mit den Themen ‚Engineering to Operations‘, ‚Industrial Control as a Service‘ und ‚Automated as Built‘
Ursprünglich vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim und Endress+Hauser entwickelt, nehmen inzwischen weitere OI4-Mitglieder wie Beckhoff, Copa-Data, Flecs und Zeta an diesem Projekt teil. Dieses zeigt im Rahmen einer anschaulichen Demo die Verbindung zwischen IT und OT und die neuen OI4 Architectural Guardrails im Einsatz. Die Open Industry 4.0 Alliance fungiert dabei gleichzeitig als Enabler, Netzwerk und Plattform, unterstützt die Projekt-Teilnehmer bei Koordination, Projekt- sowie Wissensmanagement und bietet eine geschützte Umgebung auf Basis seiner IP Policy.
„Der Industrial-Control-as-a-Service Use Case innerhalb des Vertical-Farming-Demonstrators zeigt eine Skalierbarkeit von OT-Technologie, die man bis dato nur aus der IT gekannt hat“, erklärt Samuel Greising, Managing Director bei Flecs. „Dies wird durch die Eliminierung physischer SPS/Edge-Hardware und den Verzicht auf klassische Feldbusse ermöglicht. Der ‚As-a-Service‘-Ansatz vereinfacht modernes Engineering erheblich.“
Michael Riester, Head of Research & Development bei Endress+Hauser, ergänzt: „Mit dem Vertical-Farming-Demonstrator zeigt die Open Industry 4.0 Alliance, wie Hersteller durch die Sicherstellung der Interoperabilität und auf Basis von Standards wie der Verwaltungsschale als Implementierung des Digitalen Zwillings, Planungsprozesse der Prozessindustrie nachhaltig optimieren und es ermöglichen, diese effizienter zu gestalten. Damit werden manuelle Aufwände reduziert und sowohl die Dauer für die Planung neuer Anlagen als auch die Time-to-Market deutlich optimiert. Der zentrale Aspekt ist hierbei die Sicherstellung der Interoperabilität für Daten, Schnittstellen und Semantiken über den kompletten Lebenszyklus.“
Auch das Thema ‚Digitaler Zwilling‚ soll im Fokus des Messeauftritts der Open Industry 4.0 Alliance stehen. Im Rahmen einer Neuauflage des Wettbewerbs ‚Follow The Digital Twin‚ wird Standbesuchern wieder die Interoperabilität standardisierter Digitaler Zwillinge visuell erlebbar gemacht. Mit der Umorientierung auf Use Cases will die OI4 dieses Thema auch den Endkunden verständlicher und begreifbarer machen. Dabei führt der Weg quer über die Messe zu Ständen von Allianzmitgliedern, an denen sie dieses Mal stärker auf Use Cases orientierte Digitale Zwillinge finden, scannen und eine dazugehörige Web-App öffnen können. Digital Twins, die von den Unternehmen allesamt in einem Format gemäß der AAS strukturiert sind, können gefunden und eingescannt werden. Beispiele von Anwendungsfällen sind etwa die Themenfelder ‚Up-to-Date Information‘, ‚Transfer of Ownership‘ oder ‚Predictive Maintenance‘.
„Die praktische Umsetzung von Interoperabilität im Rahmen eines Multi-Vendor-Ansatzes und ein unbedingter Fokus auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder sowie deren Kunden und Partner sind für uns heute wichtiger als jemals zuvor“, betont Ekrem Yigitdöl, Geschäftsführer der Open Industry 4.0 Alliance. „Wir arbeiten gemeinschaftlich und symbiotisch an einem immer breiteren Spektrum an Themen, die für die Industrie 4.0 und das IIoT heute und in Zukunft relevant sein werden, wobei kontinuierlich weitere Initiativen von Mitgliedern und Partnern hinzukommen. Die SPS gibt uns auch in diesem Jahr wieder die großartige Möglichkeit, einen Teil dieser Entwicklungen, Projekte und Fortschritte einem interessierten Publikum zu präsentieren. Im Zuge dessen werden wir außerdem pünktlich zum Messestart vier verschiedene Publikationen rund um die Themen Vulnerability Management, AI und Digital Twin veröffentlichen.“
SPS 2024: Halle 5, Stand 160
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Quelle und Bild: https://openindustry4.com/