Technikforum Industrial IoT

Bildverar­beitungs­technologien auf der Vision 2024 ausgezeichnet

Neben dem Ausstellerbereich der Vision 2024 hatten junge Unternehmen auf der Vision Start-up World 2024 wieder die Gelegenheit, sich bei Pitch-Sessions auf der Forumsbühne gegenüber dem Wettbewerb zu positionieren und zu profilieren. Aus der Reihe der teilnehmenden Innovatorinnen und Innovatoren wurde zum Abschluss jedes Messetags das Start-up des Tages gekürt; unter den Tagesbesten vergab nach Angaben der Landesmesse Stuttgart eine unabhängige Jury am Ende der Messe den Gesamtsieg.

Gesamtsieg für Barcode-Scanner-Technologie

Den Titel ‚Vision Start-up 2024‘ erhielt in diesem Jahr das französische Unternehmen ‚Viziotix – Finding Every Barcode in Automation Solutions‘, das neben dem Gesamtsieg bereits den Tagessieg am zweiten Messetag einstreichen konnte. Viziotix soll die Jury mit einer innovativen Software überzeugt haben, die alle Geräte mit einer Kamera zu hochleistungsfähigen Barcode-Scannern macht, einschließlich Smartphones, Roboter und Drohnen. Auch beschädigte und schwer zu scannende Barcodes, beispielweise bei großen Bildern mit vielen Codes oder bei schlechten Lichtverhältnissen, erfasst die Software nach Angaben der Jury sicher und schnell. „Es ist eine völlig neue Lösung“, erläutert Jurymitglied Martin Klenke, Director Business Development bei Teledyne Imaging und Vorstand des VDMA Machine Vision, die Entscheidung der Fachjury. „Erste Anwendungen laufen bereits, und die Bewertungen sind äußerst positiv. Daher fiel unsere Wahl auf Viziotix.“

 

Pitch-Sessions auf der Forumsbühne: Zum Abschluss jedes Messetages wurde das Start-up des Tages gekürt; aus den Tagesbesten vergab eine unabhängige Jury am Ende der Messe den Gesamtsieg – das Vision Start-up 2024. Bild: Landesmesse Stuttgart

 

Unentschieden zwischen Digitalen Zwillingen und holografischer Bildgebung

Die Vergabe des Tagessiegs der Vision Start-up World fiel nicht immer leicht, berichtet der Veranstalter. Gleich am ersten Messetag gewannen deshalb zwei Unternehmen: Medabsy aus dem bayrischen Dingolfing und PxE Holographic Imaging aus Israel. Medabsy zeigte anhand einer cloudbasierten Plattform, wie Inspektionen mithilfe von digitalen Zwillingen geplant und synthetische Bilder als Trainingsdaten für KI-Anwendungen erzeugt werden, bevor die Hardware verfügbar ist. „Auf diese Weise werden Projektzeiten und Kosten deutlich reduziert, deshalb könnte Medabsy den Markt für Systemintegration grundlegend verändern“, befand Jurymitglied Mark Williamson, Vorstandsvorsitzender des VDMA Machine Vision. Mit holografischer Bildgebung punktete der Jury zufolge PxE Holographic Imaging. Deren Technologie soll es ermöglichen, mit einer Standard-2-D-Kamera gleichzeitig hochauflösende Farbbilder, Infrarotbilder und Tiefenkarten auf Pixelebene zu erfassen und zu verschmelzen. „Durch Skalierung eröffnen sich viele Anwendungen, die herkömmliche 3-D-Kameratechnologien wie Time-of-Flight und Stereo zu potenziell niedrigeren Kosten ersetzen können“, begründete Williamson die Wahl des zweiten Tagessiegers.

No-Code Schnittstelle aus Indien

Start-up des Tages am dritten Messetag wurden nach Angaben der Messe Stuttgart die Automatisierungsspezialisten Orama Solutions LLP aus Neu-Delhi. Mit Orama-I, einer echten ‚No-Code‘-Schnittstelle zur Inspektion sollen sich sowohl Endanwenderinnen und Endanwendern als auch Systemintegratorinnen und Systemintegratoren die Vorteile der KI-gestützten maschinellen Bildverarbeitung erschließen können. „Mit Orama-I können End-to-End-Lösungen ohne Kenntnisse in den Bereichen Bildverarbeitung oder Programmierung erstellt werden“, beschreibt Donato Montanari, Vice President und Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Machine Vision von Zebra Technologies und Vorstandsmitglied des VDMA Machine Vision die Lösung. „Das Tool ist einfach und intuitiv zu bedienen und eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungsfällen der visuellen Inspektion.“

 

Zur dritten Ausgabe der Vision Start-up World zeigten sich 24 junge Innovatorinnen und Innovatoren aus der internationalen Bildverarbeitungsbranche. Bild: Landesmesse Stuttgart

 

Sprungbrett für den Nachwuchs

Die Vision Start-up World fand 2024 zum dritten Mal statt und zeigte dem Veranstalter zufolge erneut, dass die Weltleitmesse für Bildverarbeitung ein wichtiges Sprungbrett für Nachwuchsunternehmen der Branche ist. „In diesem Jahr durften wir 24  Start-ups aus der ganzen Welt begrüßen“, berichtet Florian Niethammer, Projektleiter der Vision. „Wir freuen uns schon auf die Vision 2026 und darauf zu sehen, wie sich die prämierten Vision-Start-ups 2024 bis dahin weiterentwickelt haben. Und natürlich sind wir bereits jetzt gespannt, welche Newcomer sich dann in zwei Jahren vom 6. bis 8. Oktober 2026 auf der Vision in Stuttgart präsentieren werden.“

 

Quelle und Bild: www.messe-stuttgart.de



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