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Digitaler Produktpass für Kunststoff­verpackungen

Kunststoffe sind tendenziell gut recyclefähig, das Potenzial bleiben jedoch noch weitgehend ungenutzt. Insbesondere im Bereich von Lebensmittelverpackungen ist der Einsatz von Sekundärkunststoffen mit den Angaben zufolge knapp 9 % noch zu gering. „Lebensmittelverpackungen werden nur kurz genutzt und selten wiederverwendet“, erklärt Frieder Rubik, Experte für nachhaltige Produktion und Konsum am Institut für ökologische Wirtschaftsförderung (IÖW) und Projektleiter von Repack-Netzwerk: „Etwa zwei Drittel werden zwar recycelt, doch werden die Materialien kaum wieder in Verpackungen eingesetzt.“ Maßnahmen, wie die Einführung verpflichtender Rezyklatquoten durch die Packaging and Packaging Waste Regulation, die 2027 in Kraft treten soll, sollen dies ändern.

Unklare Herkunft von Rezyklaten als Schwierigkeit

Das Dilemma für Hersteller und Verbraucherschützerinnen und -schützer ist es, einerseits eine sichere, funktionale Verpackung zu garantieren und andererseits im Sinne einer Kreislaufwirtschaft Sekundärmaterialien zu nutzen. Die Schwierigkeit dabei ist die meist unklare Herkunft und potenziell für Lebensmittelkontakt kritische, vorherige Nutzung von Rezyklaten. Ein digitaler Produktpass kann die Herkunft des Rezyklats und dessen Qualität nachweisen und somit eine effektive Kreislaufwirtschaft für Verpackungsmaterialien ermöglichen.

Der digitale Produktpass

Das Projekt Coppa, geleitet durch das Kunststoff-Zentrum SKZ, setzt bei dieser Problematik an. Gemeinsam mit sechs Partnern entwickelt das Würzburger Institut eine Plattform für einen digitalen Produktpass für Lebensmittelverpackungen. Die Plattform soll die Materialzusammensetzung eines Produktes und der Herkunft der Materialien als Information liefern. Eine zusätzliche direkte Berechnung des CO2-Fußabdrucks ist ebenfalls möglich. „Das Projektziel von Coppa ist es, durch die Entwicklung einer offenen Circular Collaboration Plattform (CPP) dazu beizutragen, dass Sekundärstoffe für und aus Lebensmittelverpackungen gefahrlos und anforderungsgerecht in den Wiedereinsatz gebracht werden können, der CO2-Fußabdruck automatisch ausgegeben und der Rezyklatanteil der Verpackung technisch validiert nachgewiesen werden kann“, erklärt Sophia Botsch, Scientist am SKZ.

Aus Bundesmitteln gefördert

Gemeinsam mit elf weiteren Projekten wird Coppa vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert, um Verpackungsinnovationen für die Lebensmittelbranche zu entwickeln. Die Vernetzungs- und Transfermaßnahme RePack-Netzwerk im Auftrag des BMEL hat das Ziel, Innovationsprozesse zu unterstützen und Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft sowie Verbraucher auszusprechen.

Link zum Forschungsbereich Kreislaufwirtschaft am SKZ

 

Quelle: www.skz.de

Bild: Luca Hofmannbeck, SKZ



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