Technikforum Industrial IoT

So verändern Automation und KI die Produktion

Wie wird Künstliche Intelligenz (KI) die Produktion von morgen verändern? Wie wird sich dabei Automation weiterentwickeln, welche Rolle spielen weitere Megatrends der Digitalisierung? Diese und weitere Zukunftsthemen nahm die Fachwelt bei der Jubiläumsauflage des 25. VDI-Kongress Automation in den Blick. Über 350 Teilnehmende waren laut Veranstalter am 2. und 3. Juli zum Automation-Kongress und der parallel stattfindenden 6. VDI-Fachkonferenz Gebäudeautomation in Baden-Baden zusammengekommen.
Die rund 100 Fachvorträge von Expertinnen und Experten aus Industrie, Forschung und Wissenschaft standen unter dem Motto ‚AI beats Automation?‘ Sie beschäftigten sich unter anderem mit der Frage, was auf die Industrie 4.0 folgt und wie sich der Übergang zur Industrie 5.0 vollziehen wird. Neue Technologien werden den Verlauf der 4. Industriellen Revolution beschleunigen, machte beispielsweise Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der Technologie-Initiative SmartFactory KL, in seiner Keynote deutlich. 

Der Mensch denkt, die Maschine handelt

In eine ähnliche Richtung argumentierte Jens Müller, CEO der ASCon Systems Holding: „Die Errungenschaften aus der Industrie 4.0 mit KI, Echtzeit-Datenanalysen, Automatisierung und intelligenter Vernetzung bleiben erhalten.“ Sie werden jedoch laut Müller holistisch ausgebaut und erweitert. Zu den Prinzipien der Industrie 5.0 gehört es aus seiner Sicht, die Kreativität des Menschen mit KI und der Präzision der Maschinen und automatisierten Prozessen zu verbinden. Müller: „Mensch und Maschine arbeiten zusammen: Der Mensch denkt, gerne auch KI-unterstützt, und die Maschine handelt.“

Neue Standards für die Kommunikation

Zu den im Rahmen des Kongresses diskutierten Zukunftstechnologien zählte unter anderem Ethernet-APL. Damit soll die vertikale Integration von der Feldebene bis zur Betriebsleitebene Wirklichkeit werden. Karl-Heinz Niemann, Professor für Prozessinformatik & Automatisierungstechnik an der Hochschule Hannover, machte deutlich: „Ethernet-APL ermöglicht OT-Sicherheit (Security) in Verbindung mit funktionaler Sicherheit (Safety) im selben Netzwerk.“ Aus Sicht des Automatisierungs-Experten gibt es somit zahlreiche überzeugende Gründe, den Schritt hin zur digitalen Sensor-/Aktor-Kommunikation zu gehen.

Maschinelles Lernen in der Automation

Mit neuen Konzepten für Industrial Analytics beschäftigt sich unter anderem Viktor Laier, Business Developer bei Industrial Analytics IA. Er stellte hybride Modelle zur Überwachung von industriellen Prozessen und Maschinen vor. „Diese Hybridmodelle verwenden First-Principle- oder physikbasierte Modelle zusammen mit maschinellem Lernen. Dabei sind die Modelle für die industrielle Prozesssimulation so konzipiert, dass sie auf der Grundlage historischer Daten mit einem Minimum an Informationen flexibel angepasst werden können.“

Fach- und Start-up-Ausstellungen

Daneben diskutierte die Fachwelt über aktuelle Anwendungsbeispiele und Trends aus der Fertigungs- und Prozessautomation, über industrielle Kommunikation, Data Science sowie Energieeffizienz. Großes Interesse fand nach VDI-Angaben zudem die begleitende Fachausstellung, in der sich 23 Aussteller dem Publikum präsentierten. In der Future Zone berichteten außerdem Start-Ups und Forschungsgruppen von Hochschulen sowie renommierte Institute über aktuelle Projekte.

www.automatisierungskongress.de

 

Quelle und Bild: www.vdi-wissensforum.de



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