16 Apr Datenleitung im Bio-Mantel
Der Kabelhersteller Lapp geht mit der Etherline FD BioP Cat.5e in Serienproduktion. Die Datenleitung ist laut Herstellerangaben nachhaltig und besteht aus einem teilweise biobasierten Mantelmaterial: genauer zu 43 % aus nachwachsenden Rohstoffen (nach ASTM D6866). Die Produkteigenschaften gleichen laut Lapp der Standardvariante aus rein fossilen Rohstoffen. Der CO₂-Fußabdruck soll um 24 % gegenüber dem herkömmlichen TPU-Mantel reduziert werden.
Sowohl die fossile als auch die biobasierte Variante eignen sich für die Patchkabel-Konfektion bis 60 m Kabellänge bei besonders anspruchsvollen Verwendungen: zum Beispiel für den dauerbewegten Einsatz in Schleppketten, in beweglichen Maschinenteilen oder auch für EtherCAT– und EtherNet/IP-Anwendungen. Dank der Cat.5e-Performance bis 1000 Mbit/s ermöglicht die Etherline FD BioP Cat.5e einen schnellen Informationsaustausch und dient zur Übertragung analoger und digitaler Signale bei Frequenzen bis 100 MHz.
Zudem gewährt das Kupferabschirmgeflecht mit hohem Bedeckungsgrad Schutz vor elektromagnetischer Beeinflussung. Halogenfreie und flammwidrige Materialien sillen die Gefahren im Brandfall reduzieren; außerdem ist der Bio-TPU-Außenmantel unempfindlich gegenüber mineralölbasierten Schmiermitteln und vielfach chemisch beständig. Die hochflexible Cat.5e-Ethernet-Leitung wurde nach Angaben von Lapp im firmeneigenen Testzentrum auf mehr als 1 Million Biegezyklen in der Schleppkette getestet.
Als nächste nachhaltigere Variante ist die Ölflex Classic FD 810 bei Lapp in der Pipeline. Ein erster Prototyp wurde kürzlich vorgestellt. Die Herausforderung: Bisher ist es technisch nicht möglich, Polyvinylchlorid (PVC) vollständig mit biobasierten Rohstoffen herzustellen. Ein Ansatzpunkt ist daher ein teilweise biobasierter Mantel aus PVC-Compound, dessen biobasierter Anteil nach ASTM6866 42 % beträgt.
Hannover Messe: Halle 11, Stand C15
Quelle und Bild: https://www.lapp.com/de/de/