19 Mrz Trumpf erleichtert Konstrukteuren mit KI die Arbeit
Trumpf zeigt die erste Version einer Lösung, die Konstrukteure mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) bei ihrer Arbeit unterstützt. Die Software iAssist analysiert automatisch die Optimierungspotenziale von Baugruppen und schlägt Anwendern Maßnahmen vor, wie sie ihre Konstruktionen verbessern können. Dafür muss der Konstrukteur lediglich die STEP-Datei seiner Baugruppe in der Software hochladen, erklärt der Technologiekonzern. Innerhalb von Sekunden analysiert die KI die Daten und gibt das Ergebnis aus. „Mit iAssist kommen Konstrukteure deutlich schneller zu einem sehr guten Ergebnis“, sagt Jörg Heusel, R&D Manager für Blechdesign bei Trumpf. „Anstatt die Bauteile mit dem Trial-and-Error-Prinzip zu verbessern, können sie sich die wichtigsten Optimierungspotenziale automatisch ausgeben lassen. Das führt zu besseren Ergebnissen und verschafft Unternehmen Effizienzvorteile.“ Bei der Analyse berücksichtigt iAssist laut den Entwicklern wirtschaftliche Kriterien und zeigt beispielsweise auf, wie sich Material oder Fertigungsschritte einsparen lassen.
Optimate und KIT als Entwicklungspartner
Bei iAssist arbeitet das Team um Jörg Heusel mit der Trumpf-Ausgründung Optimate sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen. Die Lösung nutzt laut den Partnern die KI-Algorithmen von Optimate, um einzelne Bauteile zu verbessern. Für die Gesamtgruppe hat Trumpf eine eigene KI trainiert. Dafür haben Jörg Heusel und sein Team nach eigener Aussage über 2000 Baugruppen hinsichtlich ihrer Optimierungspotenziale klassifiziert. Außerdem nutzen auch die Studierenden des KIT iAssist, um ihre Baugruppen zu verbessern. Die dadurch erzeugten Daten verwendet Trumpf wiederum, um die KI weiter zu trainieren. Die Arbeit mit den Studierenden hat die Vorteile von iAssist bestätigt, betont Heusel. „Schon nach zwei bis drei Durchläufen mit iAssist konnten die meisten Studierenden, auch Anfänger, ein sehr gutes Ergebnis erzielen“.
Kundendaten helfen KI
Trumpf stellt iAssist bislang allen interessierten Anwendern kostenlos zur Verfügung. „Die Kunden können mit der Software ihre Bauteile optimieren“, erklärt Heusel. „Im Gegenzug dürfen wir ihre Daten nutzen, um die KI weiter zu trainieren und ihre Analyse stetig zu verbessern.“ Trumpf ist bei der Entwicklung der Software nach eigener Aussage noch nicht am Ende. Das Hochtechnologieunternehmen hat vor, die Konstruktionsdaten der Bauteile mit den Fertigungsdaten der Maschinen zu vernetzen. Stockt beispielsweise der Schneidprozess in der Fertigung, soll die Software automatisch analysieren, ob ein Konstruktionsfehler die Ursache dafür ist. Falls das zutrifft, soll iAssist diese Information bei der Analyse berücksichtigen.
Trumpf präsentiert die Lösung auf seiner Hausmesse Intech, die vom 9. bis zum 12. April beim Hochtechnologieunternehmen in Ditzingen stattfindet.
Quelle und Bild: www.trumpf.com