07 Nov Open Industry 4.0 Alliance startet Implementierungsprojekte
Im Vordergrund des SPS-Messeauftritts der Open Industry 4.0 Alliance in Halle 5, Stand 160 steht der Digitale Zwilling. Darüber hinaus die Frage, wie sich Unternehmen in der Praxis auf kommende EU-Vorschriften, etwa den Digital Product Passport und den Cyber Resilience Act, auf technologischer Ebene vorbereiten.
Im Jahr 2019 gestartet, hat sich die Allianz eigenen Angaben zufolge mit 103 Mitgliedern zu einer Community der Praktiker entwickelt. „Unser Motto lautet ‚Better Together‘, und damit bringen wir frischen Wind in die Industrie-4.0-Landschaft“, sagt Ekrem Yigitdöl, Geschäftsführer der Open Industry 4.0 Alliance. „In konkreten Implementierungsprojekten führen wir Standards zusammen und stärken die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. So erreichen wir für unsere Mitglieder und deren Kunden gemeinsam mehr.“
Die Einführung und der Umgang mit Digitalen Zwillingen ist nach Ansicht der Allianz weniger komplex, als es mancher Industrieteilnehmer vermutet. Um dies für Messebesucher direkt erfahrbar zu machen, organisiert die Allianz den Wettbewerb ‚Follow the Twin‘, der quer über die Messe zu Ständen von 13 Allianzmitgliedern führt. Dort markieren QR-Codes den Digitalen Zwilling eines Geräts, den der Messebesucher scannen kann. Wer fünf oder mehr der Digitalen Zwillinge findet und einscannt – die von den Unternehmen allesamt in einem Format gemäß der Asset Administration Shell (AAS; deutsch: Verwaltungsschale) strukturiert sind – kann am Stand der Allianz einen Preis gewinnen.
Ein anderer Themenschwerpunkt ist der Digital Product Passport (DPP), eine Initiative der Europäischen Kommission im Rahmen der Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) – eines Bausteins des European Green Deal. Der DPP wird derzeit durch die europäische Standardisierungsorganisation CEN/CENELC definiert und soll bereits ab 2026 für erste Produktgruppen verpflichtend werden.
Der dritte Themenschwerpunkt ist das Vulnerability Management im Rahmen des kommenden Cyber Resilience Act der EU. Dieser wird horizontale Cybersicherheits-Anforderungen für Produkte mit digitalen Elementen regulieren. In diesem Zusammenhang hat das BSI Technische Richtlinien zu den Cyber-Resilienz-Anforderungen an Hersteller und Produkte herausgegeben (TR-03183 beziehungsweise TR-03183-2), die formelle und fachliche Vorgaben für die Software Bill of Materials (SBOM) beschreiben. Bislang ist Vulnerability Management – vor allem über die vielen verschiedenen Geräte hinweg – noch kaum automatisiert. Die Remote Device Management Workgroup der Allianz wird eine Demo für interoperables Vulnerability Management zeigen, die auf dem Rahmenwerk der AAS und den Technischen Richtlinien des BSI für SBOM aufsetzt.
- Besucher-Wettbewerb ‚Follow the Twin‘: openindustry4.com/events/sps2023/follow-the-twin-challenge-at-sps-2023/ ,
- SPS-Bühnentalk: „Was der Digitale Zwilling auf Basis der AAS für mittelständische Komponentenhersteller bedeuten kann – Ein Beispiel aus der Praxis eines Komponentenherstellers“; Kurzvortrag von Christian Günther, Topic Owner Digital Twin bei Conplement und Markus Weishaar, Director IIoT and Services bei Dunkermotoren, am 14. November 2023 von 16:20 bis 16:40 Uhr in Halle 8, 410, Forum Halle 8,
- Networking Event: OI4 Lounge am Stand der Allianz (Halle 5, Stand 160) am 15.11.2023 ab 16:30 Uhr.
Quelle und Bild: openindustry4.com