25 Jul KI-Forschung für Unternehmen zugänglich machen
Daten- und KI-getriebene Projekte sollen nach den Vorstellungen des Smart Data Innovation Lab (SDIL) mithilfe unterstützender Infrastruktur, Werkzeugen, Technologien und Prozesse einfacher für Unternehmen nutzbar gemacht werden: Dazu bietet das SSDIL nach eigenen Angaben ab sofort ein Transferleistungsangebot an. Das SDIL wurde 2014 gegründet, um die Kooperation zwischen Wirtschaft, öffentlicher Hand und Forschung im Bereich KI, Big-Data- und Smart-Data-Technologien zu beschleunigen. Nun wendet sich das SDIL im Rahmen der Smart Data Innovation Services (SDI-S) mit seinem Angebot direkt an interessierte Unternehmen. Diese sollen aus einem Katalog von Transferleistungen rund um aktuelle KI-Methoden und -Infrastruktur auswählen können, um so eigene Innovationen schneller voranzutreiben. Dabei sollen sie von der Expertise aller im SDIL zusammengeschlossenen Partner profitieren können, die diese Innovation Services anbieten: Auf Forschungsseite sind dies das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Koordinator, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS und das Forschungszentrum Jülich; auf Industrieseite IBM, SAP und die Software AG als Anbieter sowie – als neuer direkter Partner – Sicos BW als Bindeglied zwischen Forschung und Industrie.
„Die im SDIL einheitlich bereitgestellten Services sind wichtig, um den Technologietransfer zu erleichtern und den Zugriff auf die geballte KI-Kompetenz mehrerer Forschungsinstitutionen für Unternehmen zu vereinfachen.“, sagt Professor Dr. Michael Beigl, Sprecher des SDIL und Leiter des Telecooperation Office (Teco) am KIT. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau des Transferleistungskatalogs sowie die Erprobung dieser Services innerhalb der Aufbauphase 2023 bis 2024.
KI-Projekte fördern lassen
Unternehmen mit innovativen KI-Projektideen können sich auf die Ausschreibungen bewerben. Voraussetzung für die Bewerbung ist laut SDIL, dass sie die angebotenen Innovation Services – aus den Bereichen große Sprachmodelle, Bilderkennung, eingebettete sowie datensparsame KI – in eigenen Produkten oder Prozessen gewinnbringend verwerten können. Stichtag für die aktuelle Ausschreibungsrunde ist der 20. September 2023. Die ausgewählten Leuchtturm-Projekte erhalten laut SDIL Transferleistungen im Wert von maximal 50.000 Euro beziehungsweise maximal sechs Personenmonaten pro Mikroprojekt, gefördert durch das BMBF. Hinzu kommen die Nutzung von maximal 10.000 GPU-Stunden auf einem Hochleistungs-GPU-Cluster sowie ergänzend Cloud-Angebote der Industriepartner IBM, SAP und Software AG.
Bereits geförderte Projekte
Die aktuell angelaufenen Projekte der ersten Ausschreibungsrunde fördern beispielsweise die Arbeit des KIT für das Unternehmen Aleph Alpha zur Sicherstellung von Wahrheit in großen Sprachmodellen. Ein weiteres Beispiel liefert eine Gruppe von Gründern, die mithilfe des Forschungszentrums Jülich sowie der bereitgestellten KI-Beschleuniger und Cloudsysteme die Erkennung von Weinblattkrankheiten verbessern wollen. Eine vollständige Liste an Beispielen findet sich auf der Projektwebseite, die mehr als siebzig Beispiele für KI-Kooperationen von Forschung und Industrie im SDIL zeigt. Die dritte Ausschreibungsrunde soll Anfang 2024 starten.
Smart Data Innovation Day im November
Auch abseits der aktuellen Ausschreibungen bietet das SDIL Zugang zu Experten und domänenspezifischen Fähigkeiten sowie den Austausch zwischen KI-Kompetenzzentren untereinander. Der diesjährige Smart Data Innovation Day wird zusammen mit dem nordrheinwestfälischen KI-Servicezentrum West-AI am 16. November in St. Augustin stattfinden. Hier können sich interessierte Firmen über Projektergebnisse und aktuelle Entwicklungen informieren. Weitere soll in Kürze auf der SDIL-News-Seite bekannt gegeben werden.
Eine Übersicht des Angebots und die weiteren Bewerbungsmodalitäten liefert die Ausschreibungsseite des SDIL auf www.sdil.de/services/.
Quelle: www.sicos-bw.de
Bild: Simon Raffeiner, KIT