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Ethernet-APL: Leistungsfähigkeit getestet

Die Erwartungen der Prozessindustrie an die neue physikalische Schicht des Ethernet sind gewaltig. In zwei Lasttests hat Endress+Hauser einen realistischen Ethernet-APL-Aufbau mit Komponenten verschiedener Hersteller simuliert – mit vielversprechenden Ergebnissen. 

Die Lasttests wurden nach Kundenvorgaben vorgenommen und sollten beweisen, dass Komponenten verschiedener Hersteller in einem zuverlässigen und robusten System auf Ethernet-APL-Basis kombiniert werden können. Der Chemiekonzern BASF definierte die Anforderungen aus Sicht der Kunden. Auf Seite der Hardwareanbieter standen ABB, Endress+Hauser, Honeywell sowie Pepperl+Fuchs. Nach Aussage der beteiligten Unternehmen haben die Tests die Interoperabilität aller Komponenten bestätigt.

Lasttests beweisen die Marktreife

Der erste Test wurde mit fast 240 Messgeräten von Endress+Hauser durchgeführt, darunter Durchfluss-, Druck-, Temperatur- und Füllstandssensoren. Sie wurden in ein System mit Field Switches von Pepperl+Fuchs und einem Honeywell-Leitsystem integriert – allesamt unter Nutzung von Ethernet-APL und Profinet. Für den zweiten Test lieferte ABB die Steuerung, die zusammen mit den genannten Field Switches und Messgeräten getestet wurde.

 

APL-fähiges Durchflussmessgerät

 

Die Testfälle wurden mit maximaler Netzauslegung durchgeführt, die Skalierbarkeit und Fehlertoleranz wurden verifiziert. Alle relevanten Anforderungen wie Gesamtnetzlast oder Redundanz-Umschaltzeiten wurden erfüllt oder übertroffen.

Das Open-Integration-Partnerprogramm von Endress+Hauser vereint mehr als ein Dutzend Hersteller, die das reibungslose Zusammenspiel ihrer sich ergänzenden Produkte sicherstellen wollen. Die Partner testen und dokumentieren die Integration ihrer Angebote und zeigen so, wie das volle Potenzial der Digitalisierung in typischen Anwendungen der Prozessautomatisierung genutzt werden kann.

Jörg Reinkensmeier, Leiter des Partnerprogramms bei Endress+Hauser, sagt: „Die Lasttests beweisen, dass Ethernet-APL in der Praxis einsetzbar ist. Die Komponenten verschiedener Hersteller funktionieren reibungslos zusammen, und die Systeme laufen zuverlässig. Wir sind stolz darauf, dass die enge Zusammenarbeit mit unseren Open-Integration-Partnern die Validierung dieser Technologie ermöglicht hat. Wir haben einen Meilenstein erreicht, um Ethernet in die Feldebene der Prozessautomatisierung zu bringen.“

Neue Möglichkeiten der Datennutzung

Ethernet-APL ermöglicht den Einsatz von Ethernet in der Feldebene von Prozessanlagen. Die Zweidrahttechnik mit Energie und Kommunikation über dasselbe Kabelpaar erfüllt die Anforderungen selbst rauer Prozessumgebungen. Schnelle und digitale Datenübertragung mit hoher Bandbreite ist nun auch über große Entfernungen und in explosionsgefährdeten Bereichen möglich. Der einfache Zugriff auf Daten von Feldgeräten eröffnet der Prozessautomatisierung eine neue Ebene der Effizienz und Effektivität.

Endress+Hauser kündigt an, in Kürze ein komplettes Portfolio an Ethernet-APL-fähigen Messgeräten auf den Markt bringen, die Daten über das Profinet-Protokoll übertragen.

Weitere Informationen  

 

Quelle und Bilder: www.endress.com



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